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![]() Péter Esterházy und Christoph Ransmayr 16.09.11 / KREMS: Das Unabhängige Literaturhaus in Krems lädt unter dem Motto "Europäisches Format" die beiden Schriftsteller Péter Esterházy und Christoph Ransmayr ein. Zwei ganz Große der europäischen Literatur, deren inhaltlicher wie stilistischer Gestus weit über Kontinentalgrenzen hinausreicht, geben dem ULNÖ die Ehre: Péter Esterházy und Christoph Ransmayr lesen aus Titeln, die jeweils Kultstatus erreicht haben.
Péter Esterházy "Wir denken an zu vieles. Langsam wissen wir nicht mehr, wie was wo. Lasst uns partikulär denken. Ein paar Perspektiven verlieren. Wir sind nicht die Firma, wir sind eine lebendige Person, und die Firma ist es nicht. Wir sind Mitteleuropäer: unser Nervenkostüm ist verschlissen, unser Klopapier hart. Wir zittern nicht wie Espenlaub; wir hängen ab. Wir mögen uns nicht. So was gibt's. Ein Jemand erblickt einen anderen Jemand, der hat ein Haar im Ohr, und schon ist's vorbei!"
"Aber nur die Schmiedin wußte, daß dieser Mohn Blut bedeutete und ein Zeichen der Madonna war. Sie streute dieses seidige Rot über das Land, um den letzten ihrer Söhne jeden Tag daran zu erinnern, daß unter den vielen ungesühnten Toten in der Moorer Erde nun irgendwo am Ufer oder im Geröll verscharrt wohl auch ein Opfer lag, das nicht von Schlägern und nicht im Krieg und nicht im Steinbruch, sondern von seiner Hand getötet worden war ..."
Beginn: 20 Uhr
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