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![]() Kenzaburo Oe - Sayonara, meine Bücher Mit seinem neuen Werk, welches autobiographische Züge trägt, ist Kenzaburo Oe einmal mehr ein beeindruckendes Stück Literatur gelungen.
Der fast siebzigjährige Schriftsteller Kogito Chôkô wird bei einem Überfall schwer am Kopf verletzt. Während er sich im Krankenhaus erholt, beginnt er über sein bisheriges Leben und an die Menschen zu denken, mit denen er zu tun hatte. Unerwartet taucht auch einer davon auf, nämlich Shigeru, den er schon seit seiner Kindheit kennt. So ergibt es sich, dass die beiden den Sommer gemeinsam in Kogitos Haus verbringen, dass einst von Shigeru entworfen wurde. Die beiden unterhalten sich über ihre gemeinsame Kindheit und auch über Schriftsteller, die Kogito geprägt haben, wie zum Beispiel Sartre, T.S. Elliot und Dostojewskij.
Kogito ist froh, dem Tod entkommen zu sein, aber er weiß auch, dass er nie wieder so kräftig werden wird, wie vor dem Überfall und er verspürt auch keine Lust, wieder ein neues Buch zu schreiben. Doch als Shinshin und Wladimir, zwei junge Freunde von Shigeru auftauchen und auch bei ihnen einziehen, ändert sich zwar der Tagesablauf von Kogito nicht, aber dennoch geschieht rund um ihn mehr und mehr Verwunderliches, was in dazu bewegt, seinen Füller in die Hand zu nehmen und sich Notizen zu machen. Der Protagonist in Kenzaburo Oe`s neuem Roman ist als ein Alter Ego von ihm zu erkennen. Oft ist die Rede von Seppuku und dem 11. September 2001 und auch sein behinderter Sohn Hikari fehlt in diesem Buch nicht. "Sayonara, meine Bücher" ist zwar nicht das beste Buch von Kenzaburo Oe, dennoch ist dem in Tokyo lebenden Literatur-Nobelpreisträger einmal mehr ein vielschichtiges und beeindruckendes Werk gelungen. Erhältlich in der Buchhandlung Thalia.
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