![]() |
![]() |
![]() Oliver Sacks - On the Move In den frühen 60ern nach Amerika ausgewandert, wurde der sympathische Brite der berühmteste Neurologe der Welt. Rest in Peace, Oliver Sacks!
Am 9. Juli 1933 wurde Oliver Wolf Sacks als jüngster von vier Brüdern im Nordwesten Londons geboren, seine Eltern entstammten jüdisch-orthodoxen Familien. Der Vater war Arzt für Allgemeinmedizin, die Mutter eine der ersten Chirurginnen Englands. Zwei seiner Brüder (und auch andere Verwandte) wählten ebenso den Arztberuf, der Dritte leidet unter Schizophrenie und lebte bis zu deren Tod im Haus der Eltern.
Sacks erzählt unter anderem von seiner großen Liebe zu Motorrädern, seiner zeitweiligen Drogensucht, exzessivem Bodybuilding, seiner beruflichen Tätigkeit und von unerfüllter Liebe und inniger Freundschaft. Und auch davon, wie seine Mutter reagierte, als sie erfuhr, dass ihr Sohn homosexuell ist. Die Autobiographie lässt erkennen, dass Sacks ein schüchterner und teilweise auch einsamer Mensch war. Erst im Alter von 75 geht der Neurologe mit dem weichen englischen Akzent eine Partnerschaft ein. In diesem Werk wird besonders deutlich, wie wichtig Oliver Sacks die Arbeit mit seinen Patienten und das Schreiben darüber war. Mit seinem 1973 veröffentlichten Buch "Awakenings" ("Zeit des Erwachens"), einer Fallstudie über Patienten, die an der europäischen Schlafkrankheit litten, durch das Medikament L-Dopa aber kurzfristig aufwachten, erregte er erstmals größere Aufmerksamkeit. Es wurde 1990 mit Robert De Niro und Robin Williams in den Hauptrollen verfilmt. Weltberühmt wurde Oliver Sacks aber erst durch seine Fallgeschichten mit dem Titel "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" (1985). Zu seinen weiteren Werken gehören unter anderem "Die Insel der Farbenblinden" (1997) und "Das innere Auge" (2011). Die Autobiographie wird ergänzt durch zahlreiche Fotos mit Sacks, seiner Familie, Freunden und Kollegen.
Wenn man einen Autor sehr schätzt, dann trauert man immer bei dessen Tod. Noch schwerwiegender ist es allerdings, wenn man während des Lesens davon erfährt, zu einem Zeitpunkt, an dem man gerade tief in sein Leben eingetaucht ist. Das ändert auch nichts an der Tatsache, dass man von seiner schwerer Krankheit wusste. Die Seiten danach waren begleitet von einem bitteren Gefühl des Verlustes. "On the Move" ist erhältlich bei Thalia St. Pölten, der dem City-Flyer ein Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt hat.
zurück zu Bücher – zurück zur Startseite |