![]() |
![]() |
![]() Thomas Glavinic - Das größte Wunder Der Grazer Schriftsteller Thomas Glavinic schickt seinen Helden Jonas zum letzten Mal auf eine aufregende Reise, bei der man ihn auf den Mount Everest aber auch in seine Kindheit begleitet.
Jonas, der sich auf dem kräftezehrenden und gefährlichen Weg zum Mount Everest befindet, erinnert sich während seines Aufstiegs an seine Kinder- und Jugendjahre mit seinem behinderten Zwillingsbruder Mike und bestem Freund Werner, der am selben Tag wie Jonas geboren wurde. Für die drei sorgte Picco, von allen der "Boss" genannt (weil eine Art Mafiosi), Großvater von Werner, der die Brüder adoptierte. Picco hat für ihn und Werner (die beiden können sich übrigens telepathisch verständigen) ein Haus mit sieben verschlossenen Zimmern errichtet, zu denen alle paar Jahre ein passender Schlüssel von jemand Unbekannten auf den dort vorhandenen Tisch gelegt wird.
Eines Tages ist es mit der unbeschwerten Zeit vorbei. Zuerst nimmt sich der schwerkranke Picco das Leben, dann stirbt Mike durch die Folgen einer Operation und schließlich verunglückt Werner bei einer waghalsigen Fahrt mit einem Rollstuhl. Von da an irrt Jonas ziellos durch die Welt, lebt einmal da und einmal dort, das viele Geld von Picco ermöglicht ihm dies problemlos. In Rom verlässt er für zwei Jahre seine Wohnung nicht. Während des Aufstiegs zum höchsten Berg der Erde, den er zum Teil mit einer gebrochenen Rippe bestreitet, drehen sich Jonas Gedanken aber auch um seine große Liebe Marie, die ihn verlassen hat. Wer gerne einen Roman liest, bei dem auch ab und zu mal Absurdes und Unerklärliches geschieht, wie zum Beispiel, dass Jonas alle Sprachen der Erde versteht, ohne dass er sie gelernt hätte, der wird mit "Das größte Wunder" seine Freude haben. Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen der "Jonas-Trilogie", "Die Arbeit der Nacht" und "Das Leben der Wünsche", schwächelt das neue Buch ein klein wenig, ein echter Fan sollte sich aber dadurch nicht entmutigen lassen, denn mit einer kurzweiligen Geschichte von einem hervorragenden österreichischen Schriftsteller hat man es dennoch zu tun.
C-F Rezension zu: "Die Arbeit der Nacht", 2006
zurück zu Bücher – zurück zur Startseite |